Der massive Zuflug mit Stängelschädlinge ist seit der letzten Februarwoche weitgehend abgeschlossen, Die Bekämpfung vereinzelter Nachzügler lohnte sich nicht. Die ersten Rapsglanzkäfer sind in klimatisch begünstigten Lagen bereits in der vergangenen Woche geflogen. Deren Bekämpfung war bislang noch nicht notwendig. Das wird sich am Wochenende mit über 15 auf 20 °C steigenden Temperaturen ändern. 

 

Solange die Knospen noch großteils mit Blättern umhüllt sind, hat es keinen Zweck, syste-mische Mittel (Avaunt, Plenum oder Biscaya) einzusetzen. Diese Wirkstoffe werden im Blatt nur in Richtung Blattrand transportiert, aber nicht in Richtung Stängel, um von dort aus in die Knospen zu gelangen. Damit ist ein Schutz der verdeckten Knospen nicht möglich.

 

Bei massivem Zuflug kann 0,2 l/ha Trebon im beginnenden Knospenstadium (EC 51/53 Kleinknospe) gegen Rapsglanzkäfer (und Stängelschädlinge) eingesetzt werden. Die Wirkung des Trebon hält bestenfalls 4 bis 6 Tage an. Bei weiterem Zuflug können dann die systemischen Insektizide gespritzt werden, die ein Schutz von 8 bis 12 Tagen gewährleistet.

 

EC 39/51 (über 5 Rapsglanzkäfer/Blütenstand)

50 g

100 l

Zitronensäure

Ansäuern, bzw. 300 g/150 g Bor

0,2

l/ha

Trebon

Stängelschädlinge, über 5 Rapsglanzkäfer/Blütenstand

 

EC 55/59 (über 10 Käfer/Hauptknospe)

170

g/ha

Avaunt

+ Pyrethroid gegen Stängelschädlinge

oder    150

g/ha

Plenum

+ Pyrethroid gegen Stängelschädlinge

0,3

l/ha

Biscaya

offene Blüten im Bestand

 

 

 

 

0,7

l/ha

Folicur

Bisher noch keine Kürzung, Sprosslänge am 01.04. bis 25 cm

+ 0,3

l/ha

Carax

Sprosslänge am 01.04. über 25 cm

 

oder + 0,3

l/ha

Moddus

Ausgeizen von Blütenknospen

 

Die Rapsglanzkäfer suchen bevorzug frühen, älteren Knospen mit reifendem Pollen auf. Durch den späten Zuflug ist das Schadrisiko geringer.

 

Moddus in die volle Knospe?

Viele Rapsbestände haben aber in diesem Jahr ein Übermaß an Blütenknospen angelegt. Ähnlich wie im Obstbau, wenn zu viele Früchte angesetzt werden, ist das Risiko hoch, dass die Kornausbildung darunter leidet. Über 130.000 Samen je m² lassen sich kaum ausreichend versorgen. Durch die zusätzliche Kürzung mit 0,3 l/ha Moddus werden späte Knospen ausgemerzt. Dadurch können die zuerst gebildeten Schoten schwerere Körner ausbilden.

 

Bor-Spritzung in die Knospe

In der Summe sollte der Raps mit 100 – 150 g Bor je 10 dt Ertragserwartung gedüngt werden. Die Bor-Spritzung auf die volle Knospe ist effektiver als die Spritzung im frühen Knospenstadium, bei der Großteil des Bors auf die Blätter gelangt, aus denen keine Auslagerung von Bor erfolgt. Während die Ausbringung von Biscaya und Plenum zusammen mit Bor ohne vorherige Versauerung möglich ist, muss die Spritzbrühe mit Zitronensäure (1) angesäuert werden, wenn Avaunt (2) zusammen mit Bor (3) gespritzt werden soll.

 

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